Die Tragödie des Fußballclubs AF Chapecoense
Am 28.11.2016 ereignete sich das Unvorstellbare. Der professionelle Fußball Klub aus der 1. Brasilianischen Fußball-Liga flog zum Finalspiel eines Wettbewerbs und das Flugzeug zerschellte an einem Berg.
Unter den Passagieren saß auch der Reporter Rafael Henzel, der die Mannschaft bei ihrem Finalspiel begleiten sollte. Er zählt zu den 6 Überlebenden, die beim Unglück verschont geblieben sind und das Glück haben, heute noch lebendig bei der eigenen Familie sitzen zu dürfen. 71 Menschen kamen bei diesem Unglück um’s Leben und der Journalist erzählt, dass die Passagiere vor dem Zusammenprall weder gewarnt noch in irgend einer Form informiert wurden.
Über den Absturz selbst kann er nicht viel sagen, da er sich kaum erinnert, doch die Errinerung flackert wieder auf, befragt man ihn über die Momente danach. Er hing in einem Baum fest, 7 Rippen gebrochen und mit einer Lungenentzündung kam er später ins Krankenhaus und war selbst mit diesen starken Verletzungen noch glimpflich davon gekommen. Er errinert sich, dass neben ihm 2 tote Passagiere in den Bäumen hingen und er zunächst dachte all das wäre nur ein Traum. Er wollte sofort aufwachen, doch merkte schnell, dass das tatsächlich die bittere Realität war. Er sagt auch, dass bei diesem Flug LaMia 933 in Kolumbien die Mannschaft vorne saß und die Menschen, die für die Medien arbeiteten, hinten Platz nahmen. Der 43. Jährige berichtet, dass niemand etwas vom Drama, das sich im Cockpit abspielen musste, mitbekommen hatte. Das Flugzeug befand sich zu dieser Zeit über dem Landeplatz des Flughafens in Medellin und wurde in die Warteschleife rangiert, da ein weiteres Flugzeug einen Notfall meldete. Wie später bekannt wurde funkte der Pilot kurz vor dem Absturz, dass der Maschine der Treibstoff ausginge und sie einen elektrischen Totalausfall erleiden. Der Journalist sagte dem „TV Globo“ gegenüber aus, dass niemand in der Passagierkabine informiert wurde und lediglich eine unheimliche Stille herrschte. Nicht einmal ein Hinweis zum Anlegen der Gurte wurde durchgegeben. Auf die Frage wann man landen würde bekamen die Interessierten nur die wiederholte Antwort, dass es sich um weitere 10 Minuten handeln müsste.
Rafael Henzel fügt zum Schluss hinzu, dass es ihn zu tiefst enttäusche, dass so viele Menschen aufgrund eines Menschen, der sparen wollte, sterben musste. Er habe später Bilder des zerstörten Flugzeugs gesehen und frage sich bis heute, wie er dort lebend raus kommen konnte.
Der Flugzeugabsturz zählt zu den schlimmsten Abstürzen in der Geschichte Südamerikas. Die Tragödie, dass zudem 19 Profi-Fußballer dabei das Leben verloren verschärfte die weltweite Kritik und weckte das Interesse zahlreicher Medienverbände.
Nach dem Absturz kamen immer mehr skurrile Details über die verschiedensten Themen heraus und so wurde unter anderem eine Motivationsrede des Trainers von AF Chapecoense rezitiert, in der er sagte, dass jetzt glücklich sterben würde, wenn er sterben würde. Diese Rede soll vor einem der letzten Spiele stattgefunden haben und so ist es wenig erstaunlich, dass der Finaleinzug der Mannschaft der größte Vereinserfolg der Geschichte des Klubs AF Chapecoense war.
Unter den glücklichen Überlebenden finden wir neben den 6 Überlebenden aus dem Flugzeug auch den argentinischen Spieler Alejandro Martinuccio, der wegen einer Verletzung nicht bei der Reise nach Kolumbien teilnahm. Er zeigte sich sehr erschütternd nach dem Vorfall und konnte das Ganze Geschehen noch nicht wirklich realisieren.
Zahlreiche Profiklubs aus der 1. Liga Brasiliens haben die Initiative ins Leben gerufen und haben eine Art „Lex Chapecoense“ ins Leben gerufen um den Toten mit einer rührenden Geste zu gedenken. So darf der Verein sich zahlreiche Spieler von Konkurrenten ausleihen und ist vom Abstieg befreit; Unabhängig vom Tabellenstand der Manschaft. So gewährt man dem Team vom AF Chapecoense zumindest die Chance eines Neuanfangs…